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Windpark-Glossar

Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten

Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten Zusammenfassung verschiedener Komponenten, worin, Wartung eine verschleißvorbeugende Pflege (Schmierung beweglicher Teile) oder Kontrolle der Funktionsfähigkeit von Betriebshardware und -software, Instandhaltung den vorbeugenden Austausch von Ersatzteilen und Reparatur die Wiederingangsetzung ausgefallener Anlagen oder Anlagenteile bedeutet. Letztere sind die entscheidende Größe. Bereits 2011 hat der BWE (Bundesverband Windenergie) darauf hingewiesen, daß ein künftig steigender Reparaturaufwand die Ertragskraft der Windparks aufzehren werde. In der Vergangenheit wurde beispielsweise die Anfälligkeit der Vorderkanten der Rotorblätter unterschätzt. Unterbleibende Beseitigung solcher Schäden hat Unwuchten zur Folge, die eine Totalreparatur an den beweglichen Teilen erfordert. Nach Expertenmeinung kostet der Austausch von Getriebe und Wälzlagern für die Rotorblätter 20% der Anlagen-Anschaffungskosten. Mit jeweils 0,5% der Anlagen-Anschaffungskosten pro Jahr für allgemeinen Reparaturaufwand kommt man auf 30% insgesamt zu kalkulierender Reparaturkosten. Andere Expertenschätzungen gehen von einem Reparaturbedarf von 30% der Anlagen-Anschaffungskosten nach 10 Jahren aus. Diese Kostenschätzungen enthallten noch keine Erlösausfälle wegen Stillstands bei Reparaturen. Je nach Planungen des Betreibers für das Ende des Planungszeitraums sind die WKA´s abzubauen und zu verkaufen oder noch weiter zu betreiben. Im letzeren Fall wird mit einem Ersatz der Maschinenteile von 65%-70% der Anlagen-Anschaffungskosten gerechnet (Abschreibungen, Rücklagen, VEL-Lage). Generell wären auch Angaben über den Abschluß von Verträgen/Versicherungen zu wünschen, die das hier verborgene Risiko abmildern. Das Risiko wird auch gerne klein geredet, indem der technische Fortschritt beschworen wird, der die Reparaturnotwendigkeit vermindern wird. Technischer Fortschritt bedeutet indessen den Einsatz höherwertiger Materialien und Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Das wird die WKA´s nicht billiger machen und unter dem Strich wird dasselbe stehen.

 

Was sagt die Datenbank? Dieser Betrag ist nach dem BWE-Standard für Leistungsbilanzen als Jahresbetrag anzugeben, dies haben lediglich 47% der Fondsgesellschaften getan. Der Anteil dieser Aufwendungen an den gesamten Betriebsausgaben streut hier sehr stark zwischen 10% bis 85%. Dabei werden die höchsten Werte auch von den Windparks mit den meisten Betriebsjahren erreicht. Bezogen auf das Gesamtinvestitionsvolumen reichen die Reparaturkosten von 2%-4%. Erstaunlicherweise gilt diese Verteilung auch bei Schichtung der Grundgesamtheit in solche mit einer bisherigen Betriebsdauer von bis zu 10 Jahren und solche mit einer Betriebsdauer von 11 bis 14 Jahren. Bei dieser Auswertung ist allerdings zu berücksichtigen, daß es sich um Jahreswerte handelt. Bereits im Vorjahr oder schon im Folgejahr konnten/können sich deutlich veränderte Werte eingestellt haben/einstellen. Die Auswertung der Datenbank Verkaufsprospekte zeigt Werte, wie sie auch die Experten erwarten. Der Anteil der für den gesamten Planungszeitraum geschätzten Aufwendungen an der Gesamtinvestition schwankt zwischen 22,7% und 49,6% bei einem Durchschnittswert von 34,7%. Man kann wohl davon ausgehen, daß der Konteninhalt bei einem Initiator nicht immer identisch mit dem bei einem anderen Investor ist, was einige Abweichungen erklären könnte. Und schließlich handelt es sich um Zukunftsschätzungen für WKA´s mit teilweise abweichenden technischen Voraussetzungen. Im Durchschnitt kann aber die Größenordnung dieser geschätzten Aufwendungen als angemessen bezeichnet werden. Es könnte naheliegen, daß niedrige prognostizierte Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturaufwendungen mit hohen geplanten Ausscüttungen einhergehen, aber die Hinweise, daß die Projekte mit niedrigeeren Aufwendungen auch niedrigere Ausschüttungen prognostizieren und umgekehrt, sind deutlicher. Naheliegender ist, daß Windparks mit den geringeren Aufwendungen und Ausschüttungen eher die problematischeren Investitionsobjekte sind.