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Windpark-Glossar

Zweitmarkt

Zweitmarkt Handelsplattform für Beteiligungsrechte, Forderungsrechte, Versicherungspolicen usw. nach dem originären Rechteerwerb des Inhabers vom Ausgeber des Rechts. Der bekannteste Z ist die Aktienbörse. Für die Kommanditisten der Windpark-Kommanditgesellschaften wäre ein Z für Kommanditanteile wünschenswert, auf dem jeder individuelle Anteilsinhaber nach eigenem Ermessen handeln könnte. Ein solcher Markt existiert indessen nur höchst begrenzt (Zweitmarkt für regenerative Werte). Nach bisherigen Beobachtungen vollzog sich der Kauf und Verkauf von Kommanditanteilen an Windpark-Gesellschaften sehr oft en-bloc nach mehrheitlich gefaßten Gesellschafterbeschlüssen, die auf Grund einschneidender Unternehmensentwicklungen gefallen waren. Auch Notverkäufe einzelner Beteiligter kommen vor: Es ist zum Geschäftsmodell einiger Gesellschaften geworden, ein Fondsvermögen aus zusammengekauften Kommanditanteilen zu bilden über das selbst wieder Kommanditbeteiligungen ausgegeben werden. Getreu einem Banker-Spruch, daß ein Hotel sich rentabel erst nach der dritten Zwangsversteigerung betreiben lasse, stammen die erworbenen Komanditanteile aus gescheiterten Windparks oder Notverkäufen aus anderen Gründen mit den entsprechenden Preisabschlägen. Darüber hinaus behindern gesellschaftsvertragliche Bestimmungen die gewünschte Trennung von Kommanditist und Kommanditanteil durch Behinderung der Kündigung, Zustimmungsbedürftigkeit bei Verkauf und Vereinbarung eines Vorkaufsrechts für die  Fondsgesellschaft. Das ist die 20-jährige babylonische Gefangenschaft.

 

 

Was sagt die Datenbank? Eine Gesellschaft mit dem beschriebenen Geschäftsmodell ist Oekorenta, die einzeln erworbene Kommanditanteile zu mehreren sog. Renditefonds zusammenfaßt. Die Ausschüttungen der Herkunftsgesellschaften dieser Anteile bilden die (gewerblichen) Einnahmen der Renditefonds. Für die Ertragskraft der Renditefonds sind natürlich die Kaufpreise der Anteile entscheidend.

 

Oekorenta-Renditefonds:

Rendite-Fonds # Anzahl der Herkunftsfonds Ankäufe nominal T€ Ankäufe Buchwert T€ Preisabschlag %
I 92 12.782 6.759 47,2
II 116 15.139 8.870 41,4
III 81 12.108 7.767 35,9
IV 117 19.702 12.865 34,7
VI 59 11.569 10.067 13,0

 

 

Den Ankauf von Kommanditanteilen betreibt auch die ABO Wind AG, Wiesbaden, jedoch nur für von ihr selbst aufgelegte, in Schieflage geratene Windkraftfonds, diese werden i. d. R. zum dauerhaften Verbleib dann an die zum Konzern gehörende ABO Invest GmbH weitergereicht. Nachdem seit 2006, der Aufnahme der Veröffentlichungen von Jahresabschlüssen der GmbH & Co. KG´s, in dem Windpark Losheim Verluste von T€ 1.933 aufgelaufen waren, übernahm ABO Wind AG das gesamte Kommanditkapital, das anfangs etwa T€ 1.500 betragen haben muß, zu einem Kaufpreis von T€ 125. Das Eigenkapital der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt mit T€ 577 negativ. Just im Jahre 2013 wurde ein Jahresergebnis von von T€ 631 erzielt, dessen die Alt-Kommanditisten sich wohl nicht mehr erfreuen durften. Der Gewinn mag durch die Verwertung des Anlagevermögens entstanden sein (mangels eines späteren Jahresabschlussses kann mehr nicht dazu gesagt werden). ABO Wind AG ist eine Gesellschaft, deren Geschäftszweck es ist, Initiator zu sein; in dieser Eigenschaft hat sie im Geschäftsjahr 2013 Umsatzerlöse von Mio€ 54 (von insgesamt Mio€ 60) durch Fondsnebenkosten erwirtschaftet; und, wie zu sehen, am Scheitern der selbst initiierten Gesellschaften kann man auch noch verdienen. Weitere ABO Wind WP GmbH & Co. KG´s dieser Art in unserer Datenbank sind: ABO Wind WP Kloppberg, ABO Wind WP Adorf, ABO Wind WP Schleiden und ABO Wind WP Burg-Gemünden (diese Gesellschaft wurde 2006 aufgelöst, das Eigenkapital betrug zu diesem Zeitpunkt T€ -522. Ob die Auflösung vor einem möglicherweise vorgenommenen Verkauf der KG-Anteile an ABO Wind AG oder danach stattfand, läßt sich aus den veröffentlichten Jahresabschlüssen nicht ableiten).