Home
Windenergiepark Heidenrod veröffentlicht Jahresabschluß 2016
Windenergiepark Heidenrod veröffentlicht Jahresabschluß 2016
Am 02.11.2017 veröffentlichte pflichtgemäß die Windenergiepark Heidenrod GmbH ihren Jahresabschluß (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang) zum 31. Dezmber 2016 im Bundesanzeiger. 2016 war das erste Geschäftsjahr im Vollbetrieb, da erst im Mai 2015 alle 12 Windräder vollständig ans Netz gingen. Aufgrund der Veröffentlichungspraxis für den Jahresabschluß 2015 bestanden begründete Erwartungen, daß die Aussagekraft der Berichte gegenüber dem Vorjahr nicht leiden würde, sie wurden leider enttäuscht: Es fehlt eine Gewinn- und Verlustrechnung, nur der Jahresüberschuß ist unter dem Eigenkapital in der Bilanz ausgewiesen; es fehlt ein Anlagespiegel; es fehlt der Bestätigungsvermerk eines Abschlußprüfers; die Ausführungen zu den Zinsaufwendungen (die mangels einer vorgelegten Gewinn- und Verlustrechnung für Außenstehende nicht zu beziffern sind) sind nicht sonderlich erhellend; es fehlrt ein Lagebericht u.s.w. Im Anhang gegebene Hinweise auf bestimmte Posten lassen sich daher nicht weiter verfolgen. Dieser Rückschritt an Offenheit überrascht angesichts einer speziellen Personalie in 2016 den Aufsichtsrat der Gesellschaft betreffend.
Versuchen wir gleichwohl, die wesentlichen Daten zu gewinnen und daraus die für die Einschätzung der Stromeinspeisung ins Netz aufschlußreichen Umsatzerlöse abzuleiten.
| Jahresüberschuß 2016 lt. Bilanz | 926,8 T€ |
| Abschreibungen | 3.487,9 T€ |
| Sonstige betrieblilche Aufwendungen | 1.673,0 T€ |
| Fremdkapitalzinsen | 1.004,2 T€ |
| Ertragsteuern | 136,9 T€ |
| Umsatzerlöse | 7.228,8 T€ |
Die Abschreibungen errechnen sich als 6,5% des im Anlagespiegel für 2015 ausgewiesenen Betrages der Anschaffungskosten aller Windräder.und der Sonstigen Maschinen und maschinellen Anlagen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im besonderen die Kosten für Energiebezüge (im Vorjahr 1.572,6 T€), Pachten und Prüfungskosten; sie sind hier in Vorjahreshöhe angenommen. Angeblich sollen hier auch Rückstellungen für Rückbauverpflichtung enthalten sein, bei der Höhe der übrigen hier erfaßten Aufwendungen kann diese Vorsorge aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.
Der Ansatz der Fremdkapitalzinsen in dieser Tabelle berücksichtigt den Schuldenabbau im Jahresablauf 2016.
Die Umsatzerlöse auf Grund dieser Schätzungen entsprechen einem Einspeisevolumen von 81.222 KWh, das wären 89% des Zielwertes von 91.000 KWh.
Was bedeuten diese Zahlen für die Erwerber von Genossenschaftsanteilen, die an der Dauerhaftigkeit der Erträge aus den Anteilen interessiert sind?
Die Windenergiepark Heidenrod GmbH plant, den Jahresüberschuß 2016 und den Gewinnvortrag aus 2015 (insgesamt 1.511,8 T€) an die Gesellschafter auszuschütten, auf die Genosschenschaft würden davon 10% = 151,2 T€ entfallen. Bei 300 von Anlegern übernommenen Genossenschaftsanteilen im Wert von 500 € und einer Ausschüttung an diese in Höhe von 3% fließen 4,5 T€ an die Genossen, pro Anteil also 15,00 €. Bei der Genossenschaft verblieben 146,7 T€.
Allerdings kann nicht in jedem Jahr der Gewinn zweier Jahre ausgeschüttet werden. Wenn dauerhaft von einem Jahresüberschuß in der 2016 realisierten Höhe ausgegangen werden kann, fließen der Genossenschaft jährlich 92,7 T€ zu, abzüglich der Ausschüttungen an die Genossen würden ihr 88,2 T€ für Verwaltungsaufwendungen, Tilgungen und Zinsen verbleiben. Bis zu welcher Höhe der Zinssatz für die aufgenommenen Darlehen für den Erwerb der Anteile an der Windenergiepark Heidenrod GmbH unter diesen Vorasusetzungen steigen darf, mögen die Verantwortlichen den Genossen vorrechnen.